{"id":258,"date":"2016-01-07T17:24:17","date_gmt":"2016-01-07T16:24:17","guid":{"rendered":"https:\/\/michaelhotopp.de\/?p=258"},"modified":"2016-01-07T17:24:17","modified_gmt":"2016-01-07T16:24:17","slug":"wie-sinnvoll-ist-eine-objektivkalibrierung-bei-dslr-kameras","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/michaelhotopp.de\/wie-sinnvoll-ist-eine-objektivkalibrierung-bei-dslr-kameras\/","title":{"rendered":"Wie sinnvoll ist eine Objektivkalibrierung bei DSLR-Kameras?"},"content":{"rendered":"
Je l\u00e4nger ich mit der Fotografie mein Geld verdiene, desto unwichtiger werden die technischen Details bei Neuanschaffungen f\u00fcr mich. Da ich meine Ausr\u00fcstung tagt\u00e4glich in der Hand habe, muss das „Gef\u00fchl“ w\u00e4hrend der Benutzung einfach stimmen. Nat\u00fcrlich informiere ich mich auch vorab ein wenig, aber die reinen Fakten der Datenbl\u00e4tter spielen bei mir meist keine Rolle bei der Kaufentscheidung mehr. Bereut habe ich diese Herangehensweise bislang nicht. Oder war ich einfach zu naiv?<\/p>\n Auf einem meiner letzten Workshops, hat es ein Teilnehmer nach all den Jahren dann erstmals geschafft, mich ein wenig zu verunsichern. Er wollte meine Canon EOS 5DIII und mehrere Objektive einmal ausprobieren. Kein Problem – dachte ich. Da er es nicht gewohnt ist, habe ich ihm den Back-Button-Autofokus<\/a> ausgestellt und er konnte mit meinem Equipment mal ein bisschen „spielen“. Nach einiger Zeit dr\u00fcckte er mir die Kamera entt\u00e4uscht in die Hand und meinte, dass er deutlich mehr Sch\u00e4rfe erwartet h\u00e4tte… Laut ihm sitzt der Fokus nie ganz da, wo er sein soll. Mir und vor allem meinen Kunden ist dies nie aufgefallen, aber zumindest ein Keim des Zweifels war in mir ges\u00e4ht \ud83d\ude00<\/p>\n Durch Fertigungstoleranzen, kann es vorkommen, dass der Fokuspunkt nicht 100%ig da liegt, wo man fokusiert hat. Genau wie beim menschlichen Auge, kann eine Kamera mit einem bestimmten Objektiv entweder weit-, oder kurzsichtig sein. Sprich, der Fokus liegt etwas vor, oder hinter den anvisierten Punkt. In der Fotografie spricht man dann von einem Back-, oder Frontfocus.<\/p>\n Gef\u00fchlt liegt der Fokus bei meinen Bildern meistens auf dem Punkt den ich auch beabsichtigt habe. Bei keiner meiner Kameras, oder den Objektiven hatte ich bislang eigentlich das Gef\u00fchl, dass es wirkliche Probleme mit Unsch\u00e4rfen geben w\u00fcrde. Doch vielleicht war ich nur zufrieden, weil ich es anders nicht kannte? Was w\u00e4re, wenn ich mich all die Jahre mit zu wenig zufrieden gegeben hatte? Das Thema lie\u00df mir keine Ruhe und so bin ich der Sache auf den Grund gegangen.<\/p>\n Ich wusste, dass man bei heutigen Kameras \u00fcber das Men\u00fc kleine Korrekturen an der Sch\u00e4rfe (Micro Adjustment) vornehmen konnte. Aber welcher Wert hier der richtige ist, war anhand von schnell gemachten Testfotos nicht eindeutig zu ermitteln.<\/p>\n Theoretisch sollte man es auf den Bildern erkennen k\u00f6nnen. Insbesondere wenn die Sch\u00e4rfentiefe nur wenige Millimeter betr\u00e4gt, ist jede Ungenauigkeit sehr auff\u00e4llig. Anhand der bislang geschossenen Bildern, l\u00e4sst sich dies nur schwer beurteilen, da zu viele Faktoren f\u00fcr Unsch\u00e4rfe verantwortlich sein k\u00f6nnen. Also m\u00fcssen wir unter „Laborbedingungen“ messen. Naja, eigentlich reicht es schon, reproduzierbare Bedingungen zu schaffen. Also, f\u00fcr konstantes und ausreichendes Licht sorgen, Kamera auf ein Stativ klemmen und auf ein gut fokusierbares, nicht bewegliches Ziel richten…<\/p>\n Um verl\u00e4ssliche Werte zu erhalten, gibt es verschiedene Ans\u00e4tze. Diese reichen von der einfachen Low-Budget- bis hin zu vollautomatischen Edel-Varianten. Die verschiedenen M\u00f6glichkeiten m\u00f6chte ich hier kurz vorstellen.<\/p>\n Ich pers\u00f6nlich habe mich aus Zeit- und Geduldsgr\u00fcnden f\u00fcr die Software-gest\u00fctzte Variante entschieden. Wenn ich mich schon mit dem Thema besch\u00e4ftige, dann sollen auch alle Kameras mit allen Objektiven perfekt funktionieren. Da sich im Laufe der Zeit doch etliche Kamera-Bodies und Gl\u00e4ser bei mir angesammelt haben, w\u00e4re ich auf manuellem Wege, etliche Stunden besch\u00e4ftigt. Zumal bei Zoom-Objektiven theoretisch jeweils eine Messung in der k\u00fcrzesten und in der l\u00e4ngsten Brennweite durchgef\u00fchrt werden m\u00fcsste. W\u00fcrde ich alles optimieren wollen, m\u00fcsste ich demnach \u00fcber 300 Kamera-Objektiv-Brennweite-Kombinationen durchtesten und unz\u00e4hlige Testaufnahmen machen. Die manuelle Variante kommt somit zumindest f\u00fcr mich nicht in Frage.<\/p>\nIn meinen Workshops erkl\u00e4re ich auf Nachfrage immer, dass theoretisch Objektiv und Spiegelreflex-Kamera zusammenpassen m\u00fcssen, denn selbst die hochwertigsten DSLR-Kameras und Objektive unterliegen einer gewissen, wenn auch minimalen Serienstreuung. Insbesondere beim Kauf meines Canon EF 24-70mm f\/2.8L<\/strong> hat man mir damals geraten, mehrere Modelle an meinen Bodys zu testen und mich erst dann zu entscheiden. Offen gestanden konnte ich damals, wie heute keinerlei Unterschied in puncto Sch\u00e4rfe feststellen. Vielleicht hatte ich einfach Gl\u00fcck, vielleicht ist aber das Thema bei weitem nicht so weltbewegend, wie es einen die ganzen Foren glauben machen wollen. \ud83d\ude09<\/p>\n
Was ist \u00fcberhaupt das Problem?<\/h4>\n
Meine Ausgangssituation<\/h4>\n
Methoden um eine Fehlfokusierungen festzustellen<\/h4>\n
Theoretisch reicht eine Packung M\u00fcsli und ein Zollstock, der in einem 45\u00b0-Winkel (der Kamera abgewandt) daneben steht. Wir fokussieren auf die M\u00fcsli-Packung und machen ein Foto. Auf dem gemachten Bild, k\u00f6nnen wir nun am Zollstock ablesen, ob und wo der Fokus „sitzt“. Wer gerne ein wenig bastelt, dem m\u00f6chte ich an dieser Stelle auch den kostenlosen Fokus-Detektor<\/a> von Traumflieger.de ans Herz legen. Auch bei dieser Methode kann man sich ein wenig Luxus g\u00f6nnen und zum Datacolor Spyder LensCal<\/a> greifen. Allerdings bin ich der Meinung, dass der Preis von letzterem in keinerlei Verh\u00e4ltnis zum Mehrwert steht.<\/p>\n